Ich begrüße, dass die Pflegedebatte im Bund endlich Fahrt aufgenommen hat. Noch erfreulicher ist, dass diese Debatte eine deutliche oberösterreichische Handschrift trägt. Es braucht in der Pflege kein Flickwerk, sondern einen Paradigmenwechsel und neue Denkansätze. Daher darf auch der Vorstoß für eine gesetzliche Pflegeversicherung nicht aus wahltaktischen Gründen abgewürgt werden“.
Selbst SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer hat sich in einem Zeitungsinterview 2017 für eine Pflegeversicherung ausgesprochen: „Wir haben noch Zeit, uns entsprechend zu positionieren, aber wir brauchen eine Pflegeversicherung“, so Gerstorfer damals. „Entsprechend seltsam mutet an, dass Gerstorfer den Vorschlag nun vehement ablehnt“, kritisiert Hattmannsdorfer.
„Die OÖVP hat immer eine klare Position vertreten und ist im Herbst 2018 mit einen eigenen Unterausschuss Pflege in Vorlage gegangen. Viele der oberösterreichischen Forderungen werden nun auch im Bund diskutiert“, so Hattmannsdorfer. Dazu gehören etwa eine bessere Berücksichtigung von Demenz beim Pflegegeld, ein Anreizsystem für die Pflege daheim und der Ausbau der Kurzzeitpflege. Auch der Vorschlag, dass zwei oder mehrere Klienten von einer 24-Stunden-Pflegekraft betreut werden dürfen, solle weiter vorangetrieben werden. „Es ist wichtig, dass dieser Graubereich legalisiert wird. Es gibt unzählige Fälle, wo sich mehrere Personen, vor allem Ehepaare, schon eine Pflegekraft teilen“, erklärt Hattmannsdorfer.
Erfreut zeigt sich Hattmannsdorfer auch darüber, dass das Pflegegeld valorisiert wird: „Wir werden in der Pflege jede helfende Hand brauchen. Deshalb braucht es auch ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung.“