Offizieller Auftakt für den Tunnelbau der A 26 Linzer Autobahn

Ein starkes Wirtschafts- und Arbeitsbundesland wie Oberösterreich braucht die beste Infrastruktur. Der Linzer Westring ist für unser Land ein ganz wichtiger Meilenstein. So entlasten wird die staugeplagten Pendler, fördern Wirtschaftswachstum, schaffen schnelle Verbindungen und sowie Arbeitsplätze und steigern die Lebensqualität.

Mit einem ordentlichen Knall erfolgte heute Montag, 14. September am südlichen Donauufer der offizielle Auftakt für die Tunnelbauarbeiten der A 26 Linzer Autobahn. 

Bereits 2021 werden hier die Tragseile und wesentliche Teile der neuen Donaubrücke montiert. Die Arbeiten für deren nördlich und südlich des Flusses im Berg verlaufenden Anschlussstellen nehmen noch etwa dreieinhalb Jahre in Anspruch. Im ersten Quartal 2024 gibt die ASFINAG die Brücke gemeinsam mit den Anbindungen zur B 129 Eferdinger- und B 127 Rohrbacherstraße – das ist der erste Abschnitt der A 26 Linzer Autobahn – für den Verkehr frei. Zunächst wird auf der Donauquerung in jede Richtung eine Fahrspur offen sein.

„Die A 26 Linzer Autobahn ist ein Leuchtturm-Projekt der ASFINAG. Die Westumfahrung der Landeshauptstadt ist eines der bundesweit wichtigsten Infrastrukturvorhaben und die architektonisch anspruchsvoll geplante neue Donaubrücke wird ein weiteres Wahrzeichen von Linz. Jetzt verläuft auch der Vortrieb für die Tunnelstrecke mit Hochdruck. Wenn wir die Brücke mit den Anbindungen ins Landesstraßennetz 2024 freigeben, bringt das große Vorteile: weniger Verkehr und mehr Lebensqualität in der Stadt sowie kürzere Wege für die Pendlerinnen und Pendler“, sagt Hartwig Hufnagl, Vorstand der ASFINAG.

„Der Bau der A 26 bietet in jeder Hinsicht außergewöhnliche Herausforderungen. Auf engstem Raum entstehen im Donautal eine einzigartige Hängebrücke ganz ohne Pfeiler und ein Tunnelsystem mit 3.200 Metern Länge. Der größte Teil des Ausbruchmaterials wird dank optimaler logistischer Planungen per Schiff umweltschonend und ohne belastenden Lkw-Verkehr abtransportiert“, so Andreas Fromm, Geschäftsführer ASFINAG Bau Management GmbH.

 

3.200 Meter Tunnelstrecke: Die Auf- und Abfahrten der neuen Donaubrücke

Bereits seit Februar 2019 laufen hoch über beiden Donauufern westlich von Linz die Arbeiten zur Errichtung der sogenannten Ankerblöcke. An diesen werden später die Stahlseile befestigt, die die 13.000 Tonnen schwere Hängebrücke tragen. Mit Sprengarbeiten schafft die ASFINAG an der B 129 und B 127 gleichzeitig Platz für die beiden Tunnelportale, von denen die Strecke unterirdisch in die Urfahrwänd sowie in den Freinberg führt.

Für die Auf- und Abfahrten von und zu den Landestraßen werden jeweils zwei weitere Stollen in den Berg getrieben. Die heutige Sprengung bildete den offiziellen Auftakt für die Tunnelbauarbeiten an der B 129, an der gegenüberliegenden B 127 startet der Tunnelbau voraussichtlich Ende 2020. 

Die Investition in diese erste Etappe der A 26 beträgt 260 Millionen Euro, wobei die Baukosten in etwa jeweils zur Hälfte auf die Brücke bzw. die Tunnel entfallen. Das Land Oberösterreich trägt zehn, die Stadt Linz fünf Prozent der Kosten.

Dieses Tunnelsystem hat insgesamt eine Länge von 3.200 Metern. Der größte Teil davon (gelb gekennzeichnete Abschnitte in der Visualisierung) wird gemeinsam mit einem Fahrstreifen pro Richtung auf der Brücke im ersten Quartal 2024 für den Verkehr freigegeben. Nachdem alle Kreuzungsbereiche mit Ampeln und Wegweisern ausgestattet sind, ist auf Urfahraner Seite die Auffahrt (bzw. Abfahrt) auf zwei Spuren möglich. Im Zulauf zur Brücke werden diese dann im Berg auf eine Fahrspur zusammengeführt.

Auf Linzer Seite wird ab 2024 im Gegenverkehr auf die Brücke auf- bzw. abgefahren. Denn der auf der südlichen Seite stadteinwärts gelegene Tunnelkomplex wird in naher Zukunft noch nicht für den Verkehr geöffnet. Er bleibt Mineuren und Baugeräten vorbehalten: von hier aus läuft von 2024 bis 2028 der Vortrieb weiter über 3,2 Kilometer durch den Tunnel Freinberg bis zum Bahnhof. Dort mündet die Autobahn in die neu gestaltete Unterflurtrasse Waldeggstraße (zweiter Abschnitt der A 26).

Mit der Freigabe dieses Abschnitts – zwei getrennte Röhren durch den Berg mit jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung und Pannenstreifen – ist es möglich, auch die Tunnelstrecken bei der Donau sowie die Brücke durchgehend zweispurig für die Lenkerinnen und Lenker zu öffnen.

 

Details und Ausblick Bauablauf

Etwa 100 Tunnelspezialisten („Mineure“) arbeiten sich durch den Berg vor, wobei mit bis zu vier Sprengungen täglich bis zu acht Meter gewonnen werden. Im Süden ist dieser Vortrieb bis April 2021, im Norden bis Herbst 2021 geplant. Bis Sommer 2023 schließt die ASFINAG in Folge die Betonierarbeiten für die sogenannte Tunnel-Innenschale ab.

Vor der Verkehrsfreigabe steht für zehn Monate der Einbau der elektrotechnischen Ausrüstung auf dem Programm – die Tunnel erhalten die modernste Ausstattung in Sachen Beleuchtung, Belüftung, Funkanlagen, Notruf und Videosysteme. Das in vielen österreichischen Autobahntunnel bereits bewährte akustische Frühwarnsystem AKUT kommt ebenso zur Anwendung. Intelligente Mikrofone erkennen blitzschnell Gefahrengeräusche wie Aufprall, Hupen oder Stimmen. Die Mitarbeiter in der Verkehrsmanagementzentrale Wels, von wo aus die A 26 überwacht wird, sind sofort alarmiert und können die Tunnel sperren.          


Zahlen, Daten, Fakten zum Tunnelbau

  • 3.200 Meter Tunnel werden im Bereich Donau (Bauabschnitt 1) hergestellt.
  • Im Süden erstreckt sich der Tunnel 500, im Norden 250 Meter in den Berg.
  • 370.000 Kubikmeter an Ausbruchsmaterial (Erde und Gestein) mit einem Gewicht von rund
    einer Million Tonnen fallen dabei an.
  • 800.000 Tonnen davon werden umweltschonend und ohne belastenden Lkw-Verkehr per Schiff zum Ennshafen abtransportiert (bis zu dreimal pro Tag) und dort zur Wiederverwertung an Abnehmer verteilt.
  • Bis zu 200 Quadratmeter beträgt der Querschnitt des Tunnelausbruchs in den vierspurigen Abschnitten mit Pannenstreifen.
  • 48.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl werden im Tunnel verbaut.

 

A 26: Die Entlastungswirkung der neuen Donaubrücke

Bereits mit der Verkehrsfreigabe der neuen Donaubrücke 2024 wird die städtische Nibelungenbrücke um 20.000 Autos pro Tag entlastet.

Die volle Entlastungswirkung tritt mit der Freigabe der Strecke weiter bis zum Bahnhof ein. Ein Blick in die Zukunft: Ohne A 26 würden im Jahr 2030 rund 62.200 Kraftfahrzeuge täglich die Nibelungenbrücke passieren. Nach Fertigstellung der A 26 wird sich das Verkehrsaufkommen auf rund 38.800 Autos pro Tag reduzieren. Dies entspricht einer Entlastung von etwa 38 Prozent.

Das Projekt wurde einer mehrjährigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen und erfüllt modernste Standards im Hinblick auf Umwelt- und Anrainerschutz.