Kein Rütteln an Oberösterreichs Regionalbahnen!

Mehr Solidarität mit dem ländlichen Raum – bei der Finanzierung des öffentlichen Verkehrs braucht es mehr Blick auf das große Ganze

Investitionen in der Höhe von 19,7 Milliarden Euro haben die ÖBB im zuletzt veröffentlichten Rahmenplan 2025 – 2030 bekanntgegeben. Ein Punkt des Rahmenplans aber sorgt in Oberösterreich für Unverständnis: Die Regionalbahnen Mühlkreis-, Hausruck- und Almtalbahn würden einer Prüfung unterzogen, denkbar für die ÖBB sei eine Umstellung auf Busverbindungen. „Hier sollen – gemeinsam mit den Ländern – in den nächsten Monaten neue Wege für attraktiven öffentlichen Verkehr abseits der Hauptstrecken erarbeitet werden. Konkret wird mit dem Land OÖ nach Lösungen zum Weitererhalt des öffentlichen Verkehrs auf den Strecken Mühlkreis-, Hausruck- und Almtalbahn sowie gesucht“, ließen die ÖBB via Pressemeldung wissen.
 
„Gegen jede verkehrspolitische Vernunft“
Für unseren Landeshauptmann Thomas Stelzer wäre ein Rütteln an den Regionalbahnen das völlig falsche Signal. „In Oberösterreich wird der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gezielt forciert. Jetzt aus dem Nichts und ohne jegliche Vorankündigung via Presseaussendung jene Bahnstrecken in Frage zu stellen, die für die Pendler aus den ländlichen Regionen von enormer Bedeutung sind, führt diese Bemühungen ad absurdum und ist gegen jede verkehrspolitische Vernunft“, betont der Landeshauptmann und ergänzt: „Erst 2019 ist zwischen Land, Bund und ÖBB ein umfangreiches Attraktivierungspaket für genau die nun betroffenen Bahnstrecken vereinbart worden. Ich gehe fest davon aus und fordere auch ein, dass diese Vereinbarungen im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel auch Bestand haben.“
 
Dreh und Angelpunkt für das Jahrhundertprojekt Regional-Stadtbahn
Vor allem die Mühlkreisbahn aus dem Mühlviertel ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in die Landeshauptstadt und wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die geplante Regional-Stadtbahn. „Die Mühlkreisbahn nun in Frage zu stellen, ist grundfalsch. Mit der Linzer Regional-Stadtbahn ist ein großer Schritt hin zum öffentlichen Verkehr gelungen und eine echte Perspektive für viele tausend Pendelnde geschaffen worden. Diese Pläne nun über den Haufen zu werfen, wäre absurd. Es gibt dazu auch Zusagen des Bundes und bereits geschlossene Verträge. Wir gehen davon aus, dass diese auch eingehalten werden“, unterstreicht Stelzer. Zumindest 42,5% der geplanten Kosten für die Regional-Stadtbahn in der Höhe von 939 Millionen Euro trägt das Land Oberösterreich.