Grundregelkurse für Asylwerbende

Das Land Oberösterreich startet in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) mit der Durchführung von Grundregelkursen für Asylwerber/innen.

 

 

Das Land Oberösterreich startet in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) mit der Durchführung von Grundregelkursen für Asylwerber/innen. Ziel der neuen Kurse ist es, Asylwerbenden grundlegende Informationen und Verhaltensregeln zum Zusammenleben in Oberösterreich zu vermitteln. Es soll eine klare Erwartungshaltung für die Zeit des Asylverfahrens formuliert werden. Die Kurse sollen den Teilnehmer/innenunabhängig von der Bleibewahrscheinlichkeit Orientierung im Alltag bieten und ein respektvolles sowie friedliches Zusammenleben fördern. Die Pilotkurse starten in Traun und Marchtrenk, die weitere Ausrollung erfolgt schrittweise im Laufe des Jahres.

"Oberösterreich bietet Schutz und Hilfe für jene, die vor Verfolgung flüchten. Wir erwarten von Zugewanderten aber auch, dass sie sich an unsere Regeln und Normen halten und dass Grenzen nicht überschritten werden. Es geht um Klarheit und Orientierung ab Tag eins – unabhängig von der Bleibeperspektive. In Oberösterreich gelten die Grundsätze des liberalen Rechtsstaats, Trennung von Kirche und Staat und der Gleichstellung von Frau und Mann – alles andere werden wir nicht akzeptieren. Nach dem Vorbild der Bundesquartiere starten wir daher als erstes Bundesland auch in unseren Landes-Einrichtungen Grundregel- und Orientierungskurse für Asylwerberinnen und Asylwerber. Damit wollen wir schon in der Zeit des Asylverfahrens die grundlegenden Regeln unseres Zusammenlebens vermitteln und ganz klar aufzeigen, was in unserem Land geht und was nicht geht", so Landesrat Christian Dörfel.

Die Kursinhalte der neuen Grundregelkurse wurden in Zusammenarbeit zwischen dem ÖIF und der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU), die solche Kurse in ihren Einrichtungen bereits anbietet, entwickelt und durch das Integrationsressort des Landes Oberösterreich um landesspezifische Informationen ergänzt. Oberösterreich ist das erste Bundesland, das solche Kurse auch in der Landesunterbringung einführt.

Die Kurse gliedern sich in die Module:

  • Kultur und Umgangsformen

  • Rechte und Pflichten

  • Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundfreiheiten

  • Gleichberechtigung

  • Antisemitismusprävention

Im Rahmen der Grundregelkurse vermitteln Vortragende die in Oberösterreich geltenden gesellschaftlichen Normen und Verhaltensregeln für die Zeit des Asylverfahrens. So setzen sich die Teilnehmer/innen im Zuge des Kurses mit den Regeln, Verhaltensweisen und Umgangsformen in Österreich, mit dem richtigen Verhalten im öffentlichen Raum und dem richtigen Umgang in Konfliktsituationen auseinander. „Die Asylwerberinnen und Asylwerber kommen oftmals aus Ländern mit völlig anderen Systemen und Wertvorstellungen. Unterschiedliche Kulturen prallen aufeinander. Wir müssen daher von Anfang an klarstellen, welche Regeln bei uns gelten. Es darf hier keine falsch verstandene Toleranz geben“, erklärt Landesrat Christian Dörfel.

In den Kursen werden Themen wie Rechte und Pflichten als Asylwerber/in, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Trennung von Kirche und Staat behandelt sowie im Rahmen eines eigenen Kursmoduls die Teilnehmenden gegen jegliche Formen von Antisemitismus sensibilisiert.

Ziel ist es, Asylwerber/innen bei der ersten Orientierung im Asylquartier und in der näheren Umgebung zu unterstützen und ein grundlegendes Verständnis für die kulturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich zu schaffen.

 

Eckpunkte der Grundregelkurse

  • Umfang: 5 Kursmodule zu je 90 Minuten (geblockt, auf max. 2 - 3 Tage)

  • Format: Präsenzkurse mit Dolmetsch-Unterstützung

  • Zielgruppe: Alle Personen in der Grundversorgung des Landes OÖ ab 14 Jahren

  • Ort: im örtlichen Umfeld, z.B. Räumlichkeiten der Grundversorgungsquartiere, Gemeinden etc. um Fahrtkosten zu vermeiden

 

Die Grundregelkurse richten sich an alle Personen in der Grundversorgung des Landes Oberösterreich, die 14 Jahre oder älter sind. Die Teilnehmerzahl pro Kurs soll zwischen 15 und 20 Personen liegen. Kursteilnehmer/innen werden nach der jeweiligen Sprache zusammengefasst. Das Angebot muss von den Asylwerbenden jedenfalls in Anspruch genommen werden.

 

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