Sachleistungskarte für Asylwerber startet in Oberösterreich
Das OÖ Projekt ist schnell erklärt: kein Bargeld mehr für Asylwerber, sondern nur mehr eine Sachleistungskarte.
Im Juli startete der Pilotbetrieb einer Sachleistungskarte für ausgewählte Einrichtungen der Bundes- und Landesgrundversorgung.
"Wir bieten jenen, die vor Krieg und Terror flüchten, natürlich Schutz, Sicherheit und hier vor Ort die notwendige Unterstützung. Diese Hilfe darf aber nicht missbräuchlich verwendet werden. Eine Sachleistungskarte ist eine gute, sichere Lösung – die Menschen bekommen die Hilfe, die sie brauchen, mit der Sicherheit, dass die Unterstützung so verwendet wird, wie sie gedacht ist."
– Landeshauptmann Thomas Stelzer –
Österreichweit soll eine Sachleistungskarte in der Grundversorgung eingeführt werden, mit dem Ziel:
- Missbrauch zu verhindern und die finanziellen Hilfeleistungen zielgerichtet einzusetzen
- die Verwaltung zu vereinfachen und die Effizienz der Auszahlungs-Abläufe zu erhöhen soll
- die Leistungserbringung zu standardisieren
In enger Abstimmung starteten das Land Oberösterreich, das Bundesministerium für Inneres und die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen gemeinsam den Pilotbetrieb einer Sachleistungskarte in ausgewählten Quartieren in Oberösterreich ab Juli 2024. Ziel des Pilotbetriebes ist es, die Grundlagen für eine österreichweite Ausschreibung und Ausrollung zu legen.
Warum eine Sachleistungskarte?
Die Sachleistungskarte bringt eine Vereinfachung in der Verwaltung und ist ein erster Schritt bei der Digitalisierung der Grundversorgung in Oberösterreich.
Die Umsetzung der Sachleistungskarte in Oberösterreich ist der erste Schritt im Zuge der Digitalisierung der Grundversorgung, mit dem Ziel die Abläufe und Prozesse für alle Beteiligten zu vereinfachen. Die aktuelleren Prozesse sind auf Grund der Vielzahl an beteiligten Organisationen (Grundversorgungsstelle des Landes, Quartierbetreiber, NGOs) und den über die Jahre gewachsenen Aufgaben und Notwendigkeiten komplex und gleichzeitig nur zu einem geringen Teil digitalisiert. Es fehlen entsprechende digitale Schnittstellen und Lösungen.
Am Beispiel der Sachleistungskarte wird dies augenscheinlich:
- Bis lang wurden die Leistungen bar durch die Quartiergeber an die Asylwerber mehrmals im Monat ausbezahlt. Der Empfangsnachweis gegenüber der Grundversorgungsstelle des Landes erfolgt über handschriftliche Empfangslisten.
- Durch die Sachleistungskarte greifen Land Oberösterreich und der Quartierbetreiber auf ein gemeinsames elektronisches Verwaltungssystem zu und geben dort die Zahlungen an die Asylwerber frei. Durch die Überweisung ist gleichzeitig der Empfangsnachweis gegeben.