Neue Pflegeausbildung ab 15 Jahren kommt

Damit einem Mangel an Pflegekräften vorgebeugt werden kann, ist es in OÖ ab Herbst kommenden Jahres möglich eine 3-jährige Ausbildung schon ab 15 Jahren zu beginnen.

Und zwar die Ausbildung zum Pflegefachassistenten bzw. zur Pflegefachassistentin. Personen die das 15. Lebensjahr bis zum 30. April 2022 vollendet haben, können diese Ausbildung an zwei Standorten ab kommenden Herbst beginnen.

Grund dafür ist, dass in ganz Österreich rund 75.000 zusätzliche Pflegekräfte bis zum Jahr 2030 benötigt werden, so eine Studie von „Gesundheit Österreich“. Daher müsse der Pflegeberuf attraktiver gestalten werden und innovative Ausbildungsplätze sowie zielgruppenspezifische Angebote geschaffen werden, empfehlen die Studienautoren.

 

Das neue Schulmodell schließt an die Pflichtschule an

In Oberösterreich gibt es aktuell 9 Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG), welche gemeinsam ein neues Schulmodell geschaffen haben, damit dieser Pflegepersonaldebarf abgedeckt werden kann. Diese neue Ausbildung schon ab dem 15. Lebensjahr wird in Oberösterreich zum ersten Mal in dieser Form angeboten. Laut Gesundheitslandesrätin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander soll somit die Lücke zwischen der allgemeinen Schulpflicht und dem Start einer Pflegeausbildung (momentan ab 17 Jahre möglich) geschlossen werden. Der Einstieg für sowohl Mädchen, als auch Burschen soll direkt aber der Pflichtschule möglich sein. Der Name "Pflegestarter*innen" soll junge Menschen ansprechen und zum neuen Schulmodell einladen.

 

Ausbilung ab Herbst 2022 an zwei Standorten möglich

Ab kommenden Herbst ist die 3-jährige Ausbildung an folgenden beiden Standorten / Schulen möglich:

  • Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum in Kirchdorf
  • Klinikum in Freistadt

Bereits jetzt können sich interessierte junge Menschen für die Ausbildung zur Pflegefachassistentin bzw. zum Pflegefachassistenten bewerben.
Infos dazu im Link am Ende des Artikels.

Oberösterreich setzt auf ein vielfältiges Ausbildungsprogramm, um mehr Menschen für den Pflegeberuf im Gesundheits- und Sozialbereich zu begeistern. Darum freuen wir uns besonders, dass es so gelang, die bisherige Lücke im Ausbildungssystem zwischen allgemeiner Schulpflicht und Einstieg in die Pflegeausbildung zu schließen“ 

Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander

Verschiedene Spezialisierungen möglich

Während im ersten Jahr der Ausbildung neben der Allgemein- und Persönlichkeitsbildung auch theoretische Inhalte der Heimhilfe unterrichtet werden, können sich die ,Pflegestarter*innen‘ je nach Interesse für einen bestimmten Berufszweig entscheiden. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr und dem damit verbundenen optionalen Abschluss zur Pflegeassistenz qualifizieren sich die Fachschüler für weitere Ausbildungen in der OÖG wie der Pflegefachassistenz, Fachsozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit und medizinischen Assistenzberufe.

Unter bestimmten Voraussetzungen soll im Anschluss auch das verkürzte Bachelor-Studium „Pflege“ an der FH Gesundheitsberufe OÖ möglich sein.

 

Zuspruch zur Initiative

Dieser kommt auch von anderen Regierungsmitgliedern, wie beispielweise Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.

Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist die zentrale Herausforderung, um unser Pflegesystem auch in der Altenbetreuung sicherzustellen. Mit Initiativen wie der Pflegeausbildung in den Landwirtschaftlichen Fachschulen haben wir bereits 2019 den ersten wichtigen Schritt gesetzt, um eine Pflegeausbildung nach der Pflichtschule zu ermöglichen. Mit der Gesundheitsholding folgt nun der zweite Schritt. Damit tun wir als Land Oberösterreich das, was möglich ist, um die Alterslücke zu überbrücken. Unsere Erwartungshaltung an die Bundespflegereform ist, dass es eine langfristige Lösung gibt, beispielsweise durch eine Senkung des Einstiegsalters und durch die Einführung einer Pflegelehre. 

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer

Foto: Land OÖ

 

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