Auch wenn die Corona-Krise gerade alle fordert, ist und bleibt die Absicherung und Verbesserung der Pflegesituation eine der dringendsten Aufgaben. Ursprünglich war angekündigt, dass Ende Jänner erste Ergebnisse der Bundes-Pflegereform vorliegen, doch bisher sind noch keine Details bekannt. Im Sinne unserer Verantwortung gegenüber Älteren und unseres Versprechens, dass auch in Zukunft ein Altern in Würde gesichert sein muss, müssen rasch Ergebnisse auf den Tisch.
Themenfelder, die im Zuge der Pflegereform aus Sicht der Oberösterreichischen Volkspartei angegangen werden sollen:
1. Pflegende Angehörige entlasten:
„Die Entlastung pflegender Angehöriger ist sicher eine der vordringlichsten Aufgabenstellungen im Bereich der Pflege. Daher steht für uns die Einführung eines Pflege-Daheim-Bonus für pflegende Angehörige ganz oben auf der Agenda, denn ein Danke ist wertvoll aber nicht genug“, so Hattmannsdorfer.
2. Pflege daheim stärken:
„Ein Großteil der Menschen wünscht sich im Alter zuhause gepflegt zu werden. Die Pflegereform muss diesem Wunsch auch gerecht werden und sicherstellen, dass jeder der möchte auch so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden verbleiben kann“, erwartet sich Hattmannsdorfer und ergänzt: „Am wirksamsten ist hierfür der Ausbau von Angeboten wie der Kurzzeitpflege oder den Tagesbetreuungszentren. So können Menschen einerseits in Zeiten in denen es ihnen schlechter geht und andererseits an ein oder mehreren Tagen in der Woche Unterstützung erhalten und länger zuhause bleiben.“
3. Personaloffensive einleiten und Pflegelehre umsetzen:
Nachdem allein in Oberösterreich laut Berechnungen des Landes die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren um rund 40.000 Menschen zunehmen wird, ist nach Hattmannsdorfer auch der Bund gefordert zusätzliche Personengruppen für den Pflegeberuf zu begeistern. „Die Einführung einer Pflegelehre würde eine spürbare Entlastung bringen“, schlägt Hattmannsdorfer vor und verweist dabei auf die Schweiz, wo die Pflegelehre bereits der beliebteste Lehrberuf sei.
4. Bürokratie abbauen und damit Zeit für Pflege schaffen:
„In Oberösterreich haben wir in den letzten Monaten wichtige Schritte zum Abbau von bürokratischen Hürden gesetzt. Im Zuge der Pflegereform ist nun auch der Bund gefordert, Doppelgleisigkeiten und Hürden abzubauen sowie administrative Tätigkeiten auf das Notwendigste zu beschränken. Ziel muss sein, dass Pflegekräfte Menschen und keine Akten pflegen“, erwartet sich der OÖVP-Landesgeschäftsführer.
5. Schwerpunkt Demenz in Pflegereform verankern:
„Die Zahl der Demenzkranken wird sich bis 2050 mehr als verdoppeln. Es braucht daher auch eine entsprechende bundesweite Demenzstrategie. Dabei geht es nicht nur um grundsätzliche Zielsetzungen, sondern vor allem darum, welche Maßnahmen ausgerollt und welche Schwerpunkte gesetzt werden. Dabei muss auch die Finanzierung sichergestellt werden“, erwartet sich Hattmannsdorfer und verweist hierzu insbesondere auf einen stärkeren Fokus auf dezentrale Angebote vor Ort. „Genauso braucht es eine realistischere Einstufung von Demenz bei der Einstufung des Pflegegelds. Aktuell berücksichtigt das Pflegegeld bei der Feststellung des Pflegebedarfes eine erschwerte Pflegesituation durch Demenz mit 25 Stunden pro Monat. Das ist meist bei weitem nicht ausreichend“, so Hattmannsdorfer.